Der Steinkauz

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Lebensraum 

Streuobstwiesen sagen dem Steinkauz besonders zu, da gerade alte, hochstämmige Apfelbäume zur Höhlenbildung neigen und ideale Brutmöglichkeiten gewährleisten. Kurzgehaltene Weiden bieten zudem eine effiziente Nahrungssuche in Nähe der Brutplätze und Tagesverstecke.

 

Nahrung 

Hauptnahrung sind Bodentiere der offenen Landschaft, vor allem Kleinsäuger bis zur Maulwurfsgröße, aber auch Insekten und Regenwürmer, die während der warmen Jahreszeit ca. 75% der Beutetiere ausmachen. 

 

Gefährdung 

Wesentliche Gründe für den starken Rückgang des Steinkauzes sind:

  • ständige Verringerung des Brutplatzangebotes durch Ausbau und Aufräumungsarbeiten in landwirtschaftlichen Gebäuden
  • das Fehlen geeigneter natürlicher Nistgelegenheiten (Kopfweiden, alte Obstbäume, Streuobstwiesen)
    • strukturelle Änderungen in der Landwirtschaft, die zur Umwandlung vieler Grünlandflächen in Ackerland führen
    • erhöhter Insektizid- und Pestizideinsatz
    • Intensivierung des Obstanbaus und Umstellung auf kurzstämmige, einfach zu bewirtschaftende Bäume
      • Rapide Abnahme der Streuobstwiesen in vielen Regionen Deutschlands und Mitteleuropas als prägendem Landschaftstyp – auf Kosten der typischen Fauna und Flora 

Schutzmaßnahmen

  • Erhaltung von Grünflächen mit hochstämmigen Obstbäumen sowie Weiden
  • Neupflanzung und Pflege von Weiden und Obstbäumen als natürliche Nistplätze
    • Anbringen von künstlichen Nisthilfen
      • Erhaltung von Wegrändern und Feldrainen als Rückzugsgebiet für Kleinsäuger und Insekten
        • Einschränkung des Biozideinsatzes in der Landwirtschaft

 

Was können wir tun, um die Artenvielfalt von Streuobstwiesen zu erhalten? 

Am meisten können Eigentümer und Pächter von Streuobstwiesen bewirken:

  • Pflege der Obstwiesen auf möglichst extensive, behutsame Art und Weise. Für ein funktionierendes Ökosystem ist es von Vorteil, wenn Bäume aller Altersstufen vorhanden sind - sowohl kräftige, alte Bäume als auch abgängige „Baumruinen“ und natürlich junge Bäume.
  • Anpflanzen hochstämmiger Obstbaumarten, da sich gerade in ihnen einfacher Naturhöhlen bilden als bei niedrigstämmigen Sorten.
    • Extensive Beweidung oder regelmäßige Mahd hilft dem Steinkauz, seine Beutetiere am Boden zu jagen. Generell ist ein Mosaik aus gemähten und nicht gemähten Flächen die Grundlage für eine möglichst hohe Artenvielfalt.
      • Noch junge oder niedrigstämmige Obstwiesen, in denen kaum Naturhöhlen vorhanden sind, können durch das Anbringen von Nisthilfen für viele Vogelarten aufgewertet werden. Nicht nur der Steinkauz profitiert von diesen Maßnahmen, sondern auch zahlreiche Singvögel, für die es unterschiedliche Arten von Nistkästen gibt. 
        • Auch wer keine eigene Streuobstwiese besitzt, kann einen kleinen, aber wichtigen Beitrag für ihren Schutz leisten. Verschiedene Kooperativen vertreiben Fruchtsäfte und Mostgetränke, die ausschließlich auf Streuobstwiesen produziertes Obst enthalten. Diese kosten zwar ein wenig mehr als konventionelle Fruchtsäfte – dafür geben die dadurch erzielten Einnahmen den Eigentümern von Streuobstbeständen neben dem ideellen auch einen finanziellen Anreiz, diesen einzigartigen Lebensraumtyp zu erhalten.
          • Pestizidanwendungen sollten in Steinkauz Revieren unbedingt unterbleiben.
          • Der Erhalt von alten Schuppen und Scheunen bietet Brut Raum